16.05.2022 10:42 Uhr

 

Großalarmschleife 200

Funkmeldeempfänger / Handyalarmierung, sowie im weiteren Einsatzverlauf Nachforderung von Einsatzkräften via Handy / Whatsappgruppe

 

Gemeldet: B4 - Brand Sägewerk / holzverarbeitender Betrieb, Dechantanger/Zell

 

Eingesetzte Fahrzeuge:

ROD 10/1

ROD 21/1

ROD 30/1

ROD 36/1 mit AB-Mulde

ROD 56/1

 

Montagvormittag alarmiert die ILS gemäß Alarmstufe B4-Großbrand zahlreiche Feuerwehren zu einer Schreinerei am Dechantanger, Gemeinde Zell. Die ersteintreffende Feuerwehr meldet Rauchentwicklung im Bereich der Förderschnecke des Spänebunkers zurück. Ein Atemschutztrupp erkundet den betroffenen Bereich mit der Wärmebildkamera und stellt Temperaturen über 180 Grad im oberen Teil der Förderschnecke fest. Diese wird mit einem C-Rohr gekühlt und laufend kontrolliert, zudem wird das Silo des Spänebunkers geöffnet und ebenfalls kontrolliert.

Die weiteren Erkundungen zeigen, dass sich im Spänebunker bereits Glutnester gebildet haben. In einer kurzen Lagebesprechung entscheiden die Einsatzleiter, das Silo mit Kohlenstoffdioxid zu fluten um die Glutnester zu ersticken, hierzu werden die umliegenden Feuerwehren mit entsprechenden CO2-Löschanlagen nachalarmiert, von der Rodinger Feuerwache rückt der GW-Logistik mit dem CO2-Löschcontainer sowie weiteren Atemschutzträgern nach. Da Anfangs die Gefahr einer Staubexplosion besteht, können die Löscharbeiten im Spänebunker nur unter äußerster vorsicht durchgeführt werden. Durch die CO2-Flutung können die Temperaturen merklich gesenkt werden, jedoch sind immer noch Auffälligkeiten feststellbar.

Mit Hilfe eines ebenfalls nachgeforderten Saugwagens einer Chamer Baufirma wird mit der Räumung des Spänesilos begonnen was anfangs gut funktioniert, jedoch im späteren Einsatzverlauf aufgrund eines aufgesaugten Glutnestes und dadurch verursachten Defekt an der Filteranlage des Saugwagens wieder verworfen werden muss.

Zudem zeigen Kontrollen im oberen Bereich des Spänebunkers steigende Temperaturen, woraufhin von der Rodinger Feuerwache gegen 18 Uhr nochmals die Drehleiter ausrückt und im Dachbereich ebenfalls Lösch- und Kontrollarbeiten durchführt.

Die weitere Räumung des Spänebunkers erfolgt per Hand und der Hilfe von Radladern der Gemeinde Zell. Da die Arbeiten im Inneren nur unter Atemschutz durchgeführt werden können und sich aufgrund des hohen Füllstandes von rund 130 Kubikmetern ein längerer Einsatz abzeichnet, werden sämtliche Feuerwehren mit Atemschutzträgern aus dem KBI-Bereich Roding, sowie der GW-Atemschutz aus Furth im Wald, die Bereitschaft des BRKs und das THW zur Erstellung einer Absturzsicherung im Spänebunker nachgefordert.

Der Einsatz zieht sich für einige Feuerwehrkräfte bis 7 Uhr morgens am Folgetag. Die Einsatzkräfte der Rodinger Wehr werden während des Einsatzes laufend durch nachrückende Kameraden ausgewechselt. Das letzte Fahrzeug der Rodinger Wehr wird nach rund 11 Stunden gegen 21:45 Uhr aus dem Einsatz gelöst, jedoch werden die Kameraden in der Nacht mit ELW und DLK zu weiteren Lösch- und Nachkontrollarbeiten gerufen, welche sich nochmals bis ca. 2:30 Uhr hinziehen. Es folgen aufwendige Reinigungsarbeiten in der Feuerwache, welche am Dienstag und Mittwoch nochmal einige Stunden beanspruchen.

Der Einsatz ist laut Aussage der Führungskräfte einer der bisher größten im gesamten Landkreis Cham, sowie der größte im KBI-Bereich Roding im Bezug auf Einsatzzeit, Material- und Personaleinsatz.